Weg vom Problem, hin zur Lösung
Die systemische Beratungsmethodik, auf die sich Studierende des ao. Bachelorstudiums in Graz spezialisieren können, rückt nicht das Problem in den Mittelpunkt, sondern vielmehr die für eine Lösung des Problems vorhandenen Ressourcen. "Wenn etwas funktioniert mach mehr davon. Wenn das, was du tust, nicht funktioniert, mach etwas anderes"- so Steve de Shaver. Er und seine Frau Insoo Kim Berg zählen zu den Begründern des lösungsorientierten Ansatzes in der psychosozialen Beratung. Systemisches Arbeiten erfolgt dabei als Interaktion zwischen zwei gleichwertigen Partner:innen, bei dem die:der Berater:in die:den zu Beratende:n bei der selbständigen Kreierung von Lösungsschritten begleitet.
Beratung auf Augenhöhe
Lösungsorientiert heißt aber nicht gleich Lösungen präsentieren. Dass Berater:in und Beratende:r gleichwertig sind spielt eine wichtige Rolle in der systemischen Beratungsmethodik. Die Methodik baut auch auf die Ideen von Paul Watzlawick auf. Er erklärte einst, dass jede Kommunikation einen Inhalts- und Beziehungsaspekt hat. Wie wir mit dem Gegenüber in Beziehung stehen beeinflusst also unsere Kommunikation. Der:die Berater:in soll dem:der Ratsuchenden mit einer positiven und wertschätzenden Grundhaltung begegnen und ihm:ihr helfen, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, ohne dabei Ratschläge oder Anweisungen zu geben. Eine fragende Haltung, die Fähigkeit, sich in der Beratung an den Zielen, Vorstellungen und Möglichkeiten des:der Ratsuchenden zu orientieren und die Hinwendung zur Gegenwart und zur Zukunft sind zentrale Kennzeichen der systemischen Beratung.
Metaperspektive
Neben der Beratungsmethodik Systemische Beratung spezialisiert man sich am Standort Graz während der Ausbildung zum:zur Lebens- und Sozialberater:in auf Supervision und Organisationsberatung. Supervisor:innen unterstützen Einzelpersonen, Firmen, Teams oder Organisationen dabei, herausfordernde Situationen kompetent zu meistern. In einer Supervision berichten Klient:innen über ihre Beobachtungen, Verhaltensweisen und Beziehungen zu Personen und Situationen in ihrem Arbeitsleben. Dabei wird ein Blick auf das berufliche Geschehen aus einer „Metaperspektive“ geworfen. Das ermöglicht eine Reflexion des eigenen Handelns und der beruflichen Identität.
Ein Studium, viele Standorte.
Das außerordentliche Bachelorstudium findet in enger Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern an verschiedenen Standorten in Österreich statt. Diese Spezialisierung wird bei FutureNet in Graz angeboten. "Mit der neuen Verordnung freuen wir uns in Kooperation mit UNI for LIFE Menschen im neuen Format des Bachelorstudiums als psychosoziale Berater:innen ausbilden und begleiten zu dürfen", so DI (FH) Sandra Gabriele, MSc, von FutureNet. Je nach Standort werden unterschiedliche Beratungsmethoden und Vertiefungsmöglichkeiten angeboten. Damit steht ein breites Spektrum an Ansätzen und Techniken zur Verfügung.