Auf seine Initiative hin wurde der österreichweit erste Universitätskurs Schulpsychologie entwickelt: Dr. Josef Zollernitsch, Leiter der Abteilung Schulpsychologie & Schulärztlicher Dienst in der Bildungsdirektion Steiermark, und UNI for LIFE starten im Herbst 2020 gemeinsam den berufsbegleitenden Universitätskurs, der sich an Psychologie-AbsolventInnen, Lehrende, PädagogInnen und Psychologie-Studierende richtet. Dr. Josef Zollernitsch beantwortet dazu fünf wichtige Fragen.
Was macht diese Ausbildung so einzigartig?
Zollernitsch: Es handelt sich um ein in Österreich erstmaliges Ausbildungsformat mit der Zielsetzung, die Einrichtung von schulischen Unterstützungssystemen zu stärken bzw. zu ermöglichen. Denn die Schule von morgen ist eine Schule mit professionellen Unterstützungssystemen.
Mit welchen Herausforderungen sind SchulpsychologInnen 2020 konfrontiert?
Zollneritsch: Die steigende Diversität in allen Schulstufen und die damit verbundenen Grundbildungsdefizite bedingen eine immer größere Belastung für Lehrpersonen. Schulpsychologie muss in Zukunft viel stärker als bisher die systemischen Bedingtheiten von Lernfähigkeit im Auge behalten. Der Universitätskurs bietet dahingehend eine kompakte, innovative Grundlage.
Welche drei Soft Skills muss man als SchulpsychologIn unbedingt mitbringen?
Zollernitsch: Selbstorganisationsfähigkeit, Durchsetzungsbereitschaft und Selbstrepräsentationsfähigkeit: Es geht darum, Fachkompetenzen in einem immer unübersichtlicheren Bildungsfeld unter Beweis zu stellen.
In welchen schulpsychologischen Tätigungsfeldern braucht es Nachholbedarf?
Zollernitsch: Wie bereits erwähnt schwächelt der Bereich der sozialen Kompetenzen sowie oftmals auch die Systemkompetenz. Die Arbeit mit Gruppen bzw. das Auftreten vor Gruppen erfordert in der schulpsychologischen Arbeit eine ständig reflektierende Nachschärfung. Deshalb haben wir im Universitätskurs u. a. auch ein eigenes Modul rund um Methodenkompetenz für die Gruppenarbeit vorgesehen.
Berufsorientierung ist ein wesentlicher Teil der Schulpsychologie. Warum?
Zollernitsch: Orientierung im immer unübersichtlicheren Bildungsdschungel bedingt die Bereitschaft, über sich selbst nachzudenken. Durch umfängliche Arbeit an Potenzialen und Stärkung des Selbstwertes kann es in Zusammenarbeit mit SchulpsychologInnen eher gelingen, als junger Mensch zu fundierten Bildungsentscheidungen zu gelangen und lebenstüchtig in die Zukunft zu blicken.
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