Wie sehr hat die Coronakrise die Weiterbildungswelt von UNI for LIFE verändert?
Witzel: Präsenzunterricht und Lehrgänge waren von einem auf den anderen Tag nicht mehr möglich. Plötzlich stand ohne Anzuklopfen ein Digitalisierungsschub vor der Tür, dessen Umsetzung wir in derart kurzer Zeit zuvor wohl nicht für möglich gehalten hätten. Die Digitalisierung der Lehre hat uns schon vor Corona beschäftigt – Blended Learning bzw. E-Learning waren deshalb keine neuen Arbeitsfelder, sondern gut vorbereitete Tools, um auch während des Shutdowns und darüber hinaus qualitätshaltige Weiterbildung online anbieten zu können. Viele, wenn nicht sogar alle von uns – TeilnehmerInnen, wissenschaftliche LeiterInnen, Vortragende, MitarbeiterInnen in allen Ebenen und Abteilungen – mussten hohe Flexibilität beweisen und ihre Komfortzonen verlassen, so konnten wir dann bereits ab dem ersten Wochenende unseren Präsenzbetrieb in digitaler Form anbieten. Ich war und bin begeistert, wie rasch wir uns alle auf diese Digitalisierung eingelassen und neue Erfolgsformate erschaffen haben.
Wie ist es UNI for LIFE gelungen, über 10.000 Teilnehmer während des Corona bedingten Shutdowns für gratis E-Leaning Seminaren zu begeistern?
Witzel: Die Coronakrise hat uns vor Augen geführt, was alles in kurzer Zeit digital funktionieren kann und möglich ist. Wir waren von Anfang bestens aufgestellt und rasch in der Umsetzung, weil wir bereits vor Corona E-Learning-Angebote forciert und an Entwicklungen neuer Formate gearbeitet haben. In den vergangenen Wochen und Monaten konnten wir durch gezielte Pressearbeit und tolle Mundpropaganda, die im digitalen Raum auch durch das Teilen von Anmeldelinks passiert, deutlich über 10.000 Menschen für unsere kostenfreie E-Learning Seminare begeistern.
Was nehmen Sie aus diesem Erfolgserlebnis für UNI for LIFE mit?
Witzel: Die damit verbundene hohe öffentliche Sichtbarkeit von UNI for LIFE hat bereits andere positive Auswirkungen, beispielsweise auf bestehende oder neue Unternehmenskunden. Wir haben nun schon neue Projekte zur Umsetzung rein digitaler Weiterbildungsprogramme für verschiedene Unternehmen und unterschiedliche MitarbeiterInnengruppen umgesetzt. Mit weiteren möglichen Kunden für digitale Programme sind wir in enger Verbindung und konzipieren gerade die Umsetzung dieser digitalen Weiterbildungsprojekte.
Welche Auswirkungen hat Corona auf die Wissensvermittlung im Zukunftsmodus?
Witzel: Neue Dimensionen werden sichtbar. Es ist nicht damit getan, Analoges ins Digitale zu übersetzen. Vielmehr geht es darum, digitale Formate qualitätsvoll zu gestalten. Es dreht sich daher nicht um die Technologie an sich, sondern um den Aufbau der Lerninhalte über digitale Kanäle, die in Ergänzung an Präsenzphasen den wahren Benefit für Weiterbildungshungrige darstellen.