Gerade in der Reflexion wird deutlich, dass jeder von uns unterschiedliche Konfliktstile einnehmen kann, die nicht in Stein gemeißelt sind. Daher braucht es als MediatorIn das notwendige Know-How, um KlientInnen zu ermöglichen, sich selbst gut kennenzulernen und folglich zu wissen, wie man selbst in Konfliktsituationen tickt. „Ethik ist dann nochmals dafür da, um grundlegende Aspekte unseres Zusammenlebens auf theoretischer Ebene zu reflektieren. Dabei ist es wichtig, den Blick auf die Praxis zu richten: Erst in der Handlung sehen wir, wenn etwas nicht als gut empfunden wird. Deshalb ist es ganz essentiell, den eigenen moralischen Standort zu bestimmen“, weiß PDin Dr.in Claude-Hélène Mayer, PhD, PhD, Vortragende im Masterstudium Mediation, Verhandlung, Kommunikation & Konfilktmanagement und Privatdozentin im Fach Psychologie mit Schwerpunkt Arbeits-, Organisations- und Kulturpsychologie, Mediatorin und Ausbilderin für Mediation (BM), Beraterin, Systemische Familientherapeutin und Lehrtherapeutin (SG), Hypnosetherapeutin (TIM), Lerntherapeutin (ILT).
Zuwachs an Mediationsbedarf
20 TeilnehmerInnen des aktuellen Durchgangs haben vergangenes Wochenende von Mayers Expertise zu ethischen Aspekten in Mediation, Führung und Beratung profitiert. „Wenn man die weltpolitische Lage betrachtet, dann steigt der Bedarf an Mediation mit Sicherheit. Anzusetzen ist hier direkt bei der oftmals psychisch kranken Führungsebene. Karrierechancen in der Mediation sind gerade dann hoch, wenn der eigene Zugang dazu mit globalen Entwicklungen mitwächst", so Mayer.
Was braucht es, um ein/e gute/r MediatorIn zu sein?
"Wichtig für einen homo mediator ist eine aktive Wertediskussion, Allparteilichkeit, moralisches Handeln, die zielführende Anwendung von Mediationstechniken sowie interkulturelle Kompetenz", erklärt Mayer. Außerdem brauche es eine allparteilich positiv humanistische Haltung. Die angesprochenen Skills wurden im Themenblock "Ethik in Mediation, Führung und Beratung" in Kleingruppen-Übungen trainiert. Neben theoretischem Input mit ausreichend Diskussionsbedarf rund um ethische Dilemmas und deren psychologische Hintergrundphänomene standen auch kreative Beiträge, digital durchgeführte Rollenspiele zum Umgang mit den eigenen Werten sowie Körperübungen zu Führungsthemen am Programm.
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