Wenn der Bedarf an Menschen, die im Alter Unterstützung benötigen wächst, sollte sich der Blick weiten. Der Universitätskurs Case- und Care-Management vermittelt nachhaltige Konzepte und Methoden zur Materie und schult Health Professionals in wichtigen Feldern wie Angehörigenarbeit, Entlassungsmanagement und Gestaltung individueller Pflegearrangements.
Lebensorientierung
Gisela Ambrosch, Msc. hat eine Vision für die Gesundheits- und Krankenpflege. "Die Zukunft der diplomierten Gesundheits- und Krankenschwestern bzw. -pfleger (kurz DGKP) könnte unter anderem darin liegen, ihre Reichweite über das Patientenbett hinaus zur Jugend hin zu vergrößern, um z.B. als speziell qualifizierte School Health Nurse in Schulen zu arbeiten. Der wissende Umgang der Kinder und Jugendlichen mit Gesundheit, Krankheit, Gesundheitsbelastungen und Gesundheitsverhalten könnte als Bildungsauftrag gesehen werden und eine lernfördernde und zukunftsorientierte Lebensorientierung geben", prognostiziert die stellvertretende Landespflegedienstleiterin im Roten Kreuz Steiermark. Ambrosch ist wie Mag. Ingrid Kainer, Psychotherapeutin im klinischen Kontext und in ihrer Privatpraxis, Vortragende des UNI for LIFE Universitätskurses Case- und Care-Management. Beide sehen sehen die Basis für ein innovatives Case- und Care-Management in der Pflegebranche in einem Paradigmenwechsel.
Alt, aber nicht älter werden
"Anstatt sein Denken und Handeln auf den unmittelbaren Arbeitsbereich beschränkt zu halten, gilt es über die Abteilungs- und Sektorengrenzen im Sinne der PatientInnen zu planen und zu kooperieren", so Ambrosch. "Dass Pflege die Zukunft ist, ist eine zweischneidige Aussage. Einerseits will man den Pflegeberuf für Interessierte attraktiv machen, andererseits muss den demografischen Entwicklungen Genüge getan werden und die absehbare große Nachfrage abgedeckt werden. Entscheidungsträger sollten deshalb dringend gemeinsam an Lösungen arbeiten, denn wir werden alle hoffentlich, sofern wir Glück haben, alt. Auch wenn niemand heutzutage älter werden will", gibt Kainer zu bedenken.
Akuter Bedarf
Wer als Health Professional vorwärts gewandt agieren möchte, steht Kainer und Ambrosch zufolge in ländlichen Regionen vor neuen Aufgaben innerhalb der neuen Primärversorgung. Stichwort Community Nurses: "Spezialisierte DGKPs werden als GemeindepflegerInnen gefragt sein, und präventive Hausbesuche durchführen. Im urbanen Vierteln liegt die positive Entwicklung in Wohngemeinschaften, die sinnvoll sind, um gegen die wachsende Einsamkeit und Isolation zu wirken." Akuter Bedarf bestehe allerdings auch in einer entsprechend guten Entlohnung und einer professionellen Begleitung der Fachkräfte, "damit sie ihren gesellschaftlich so wertvollen, aber auch persönlich erfüllenden Beruf lange und gesund ausüben können und wollen." Im Universitätskurs Case- und Care-Management stehen deshalb Selbsterfahrung, Selbstreflexion, die Rolle der Pflege, praxisnahe Themen wie Macht- und Ohnmachtsgefühle, Angehörigenarbeit, Coaching, Teamentwicklung und Burn-out-Prophylaxe im Mittelpunkt. Ambrosch: "Die Maxime lautet, die Versorgung von PatientInnen so zu gestalten, dass es für alle Beteiligten gesundheitsfördernd und mit jeweiligem Einverständnis passiert." Das Konzept der Family Health Care ist dabei hilfreich und lenkt den Fokus auf die Beziehungsstrukturen auch in der Familie.
Pflege in der Zukunft
"Ich glaube, dass es schon bald neue individuelle Pflegearrangements geben wird, denn die Generation der jetzt Mittelalten wird individuellere Bedürfnisse haben und gemeinsam mit Entscheidungsträgern Ideen entwickeln, die nicht nur für gutsituierte Menschen leistbar sind", gibt Kainer mit auf den Weg.
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