Brücken bauen und Fragen stellen
Berufsbegleitende Weiterbildung hat auch immer eine Brückenschlags-Funktion, wenn sie Wissen aus Forschung und Wissenschaft in Wirtschaft und Gesellschaft bringt. Diese Brücke ist aber keine Einbahnstraße. Kompetenzen und Kenntnisse von Expert:innen aus der Praxis gilt es genauso an die Teilnehmer:innen zu vermitteln. Im Zuge von Kamingesprächen haben die Teilnehmer:innen des Masterlehrgangs „Inhaltliche Grundlagen von Journalismus und Medienarbeit“ immer wieder die Möglichkeit sich mit Expert:innen aus verschiedenen Organisationen zu aktuellen Themen und zur Kommunikations- und Medienbranche auszutauschen, aus der Praxis zu lernen und Fragen zu stellen.
Elke Kahr zu Gast
Am 10. April war Bürgermeisterin Elke Kahr zu Gast im Palais Kottulinsky. Nach einleitenden Worten von Mag. Stephan Witzel und Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Markus Fallenböck, LL.M., führte das wissenschaftliche Leitungsteam des Lehrgangs, Univ.-Prof. Dr. Anita Ziegerhofer und Univ.-Prof. Dr. Klaus Poier, die Fragerunde vor dem Kamin. Dabei standen vielfältige Themenbereiche über ihre Prägungen und ihren Politikstil über alles, was sich in den 40 Jahren, seit sie in die Politik gegangen ist, geändert hat, im Fokus. Schnelllebiger sei alles geworden und die Politik oberflächlicher. An ihrem persönlichen Politikstil habe sich in all den Jahren aber nicht viel geändert. Sie erzählte, dass sie die Nominierung zum World Mayor zuerst für einen Scherz hielt, sich dann aber doch gefreut hat, als sie mit dem World Mayor Preis im vergangenem Jahr ausgezeichnet wurde, da es schön zu sehen sei, dass Graz und die Kommunalpolitik, die ihre Partei macht, ankommt und auch so wahrgenommen wird.
Unabhängigkeit und Wissensaneignung
Von der Journalismus- und Medienbranche wünscht sich Kahr mehr Sachlichkeit und Unabhängigkeit, die die Neugierde der Menschen für unsere Gesellschaft und das Leben in der Region weckt. Medien sollten den Berufsstolz der einzelnen Menschen fordern und nicht nur über die Benkos unserer Welt schreiben. „Man wird nicht besser, wenn man andere kritisiert“ ermahnt sie. An der Schnelllebigkeit unserer Zeit kritisiert sie vor allem die Tatsache, dass wir alle versuchen möglichst die ersten zu sein, die Nachrichten weitergeben und diese Schnelligkeit auf Kosten der Recherche und Qualität gehe. Es sei wichtig, dass wir etwas sicher wissen, überprüft haben und einordnen können, bevor wir es an andere weitergeben. Das gilt für private Unterhaltungen, aber vor allem auch für Medien. Wissensaneignung ist für Elke Kahr der Kernfaktor für Qualitätsjournalismus. Denn unabhängige und gut recherchierte Nachrichten zu bekommen ist unverzichtbar für eine funktionierende Gesellschaft.
Wer nichts weiß, muss alles glauben
Der Masterlehrgang „Inhaltliche Grundlagen für Journalismus und Medienarbeit“ hat sich zum Ziel gesetzt eine uneingeschränkte Rundumsicht und ausgewiesene Grundlagen für Journalist:innen zu vermitteln. Interdisziplinäre Inhalte aus den Bereichen Recht, Politik, Geschichte, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Kultur, Philosophie und Ethik – jeweils in der Berücksichtigung von Digitalisierung als Querschnittsmaterie, stehen daher auf dem Programm des Lehrganges.
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