"Wir würden uns – wie wohl alle in diesem Land – wünschen, dass das Vertrauen in die Wirtschaft zurückkehrt", hält Dr.in Gabriele Krenn, Präsidentin der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer, gleich zu Beginn fest. "Österreich ist ein hochentwickeltes, leistungsfähiges Land und ich bin sicher, dass wir wieder gut durchstarten können, wenn das gesundheitliche Risiko unter Kontrolle bleibt", hofft Krenn. Die letzten Monate haben nicht nur RechtsanwältInnen durch das Zeitmanagement der Gerichte, die einige Zeit stillgelegt waren, sehr unter Druck gebracht. Auch SteuerberaterInnen, WirtschaftsprüferInnen und NotarInnen stoßen in ihrer eigenen Kapazität coronabedingt nicht selten an ihre Grenzen. "Was die Branche jetzt dringend braucht, sind qualifizierte MitarbeiterInnen", hisst Mag. Friedrich Möstl, Präsident der Landestelle Steiermark der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, die Fahne.
Vernetztes Problemlösungsdenken
"Die Coronahilfsmaßnahmen sind für unsere Branche eine hohe Arbeitsbelastung und machen ein vernetztes Problemlösungsdenken noch essentieller", so Möstl. Grenzüberschreitende Sachverhalte und Interdisziplinarität formen deshalb auch das Masterstudium LL.M. Wirtschaftsrecht. Nach dem Grundstudium benötigen BetriebswirtInnen und JuristInnen weitere Perspektiven, um ihr Berufsprofil stetig zu schärfen. Mit praxisnahen Einblick in die unterschiedlichen Sparten zur Thematik Wirtschaftsrecht ist eine Wissensverdichtung gegeben, die im Berufsalltag neue Möglichkeiten eröffnet. "SteuerberaterInnen und WirtschaftsprüferInnen sind die Dolmetscher zwischen Politik, Administration und Wirtschaft. Aktuell würde es ohne uns weder eine Kurzarbeit noch Fixkostenzuschüsse für Unternehmen geben", erklärt Möstl.
Flexibilität als Key-Ability
Agilität ist mittlerweile in nahezu jeder Branche ein Türöffner. "Flexibilität ist eine wesentliche Schlüsselkompetenz im Wirtschaftswesen. Ich kenne einige Unternehmen, in denen es bereits vor Corona sehr wohl Krisenpläne gegeben hat. Keiner davon war allerdings auf die Geschehnisse abgestellt, die wir jetzt erleben. Um in dieser unerwarteten Situation schnell nicht auf die Ängste und Bedürfnisse der MitarbeiterInnen zu reagieren, sondern auch den Betrieb aufrechtzuerhalten und allenfalls neue Vertriebswege zu beschreiten, erfordert von UnternehmerInnen selbst, aber auch von beratenden Berufen eine große Flexibilität", unterstreicht Krenn. "Eine Krise, die die Berufsgruppe der JuristInnen und BetriebswirtInnen zwingt, sich mit völlig unerwarteten Konstellationen auseinanderzusetzen, kann nur mit vernetztem Problemlösungsdenken bewältigt werden", führt die Expertin weiter aus.
Als Master of Laws Kompetenzen verbinden
Wer komplexe Lebenssachverhalte aus unterschiedlichen wirtschaftsrechtlichen Perspektiven erörtern kann, ist klar im Vorteil. TeilnehmerInnen des Masterstudiums LL.M. Wirtschaftsrecht entwickeln im universitären Setting rechtswissenschaftliche Argumentationsstrukturen und kombinieren Erlerntes mit betriebswirtschaftlichen Fragestellungen. Die Lerninhalte sind breit gefächert: In vier Semestern werden E-Commerce bis Steuerrecht, Gesellschaftsrecht und Vertragsgestaltung bis zu Legal English und Finanzstrafrecht praxisorientiert abgehandelt. Möstl: "Gepaart mit Resilienz und einem proaktiven Umgang mit Digitalisierungsprozessen als zusätzliches Dienstleistungsinstrument können sich danach fitte JuristInnen und BetriebswirtInnen gemeinsam mit Unternehmen den Fragen der Zukunft stellen."
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