Passendes Arbeitsumgebung
Wenn man beim Business Brunch in die Runde fragt, welche wesentlichen Eigenschaften eine gute Führungskraft mitbringen sollte, damit man sich im Team wohlfühlt, fallen neben Fachkompetenz, Verlässlichkeit und Gerechtigkeit auch die Antworten Selbstreflexion, Empathie und Menschlichkeit. Die Bedeutung eines wertschätzenden und positiven Arbeitsumfeldes für das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen, fällt spätestens auf, wenn man die Besucher:innen des diesjährigen Business Brunch fragt, ob sie schon einmal einen Job gekündigt haben, weil das Arbeitsumfeld für Sie nicht gepasst hat. Die klare Mehrheit sagt ja, fünf Personen denken gerade darüber nach.
Zwischen Wissenschaft und Praxis
Doch wie schafft man ein Team, in dem sich die Mitarbeitenden wohl fühlen und Höchstleistungen erbringen können? Was muss eine gute Führungskraft mitbringen? Was sind Red Flags? Erste Einblicke lieferte Ao.Univ.-Prof. Dr. Paulino Jiménez vom Institut für Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Graz. Er wies auf den Unterschied zwischen wissenschaftlicher Theorie und gelebter Führungspraxis hin. Was Magazine und ChatGPT über Führung denken, ist oft weit entfernt von dem, was die Wissenschaft erforscht. „Während die Praxis einen Pfeil schießt und eine Zielscheibe um sich herum malt, misst die Forschung, wie schwer der Pfeil ist“, schlussfolgert er. Einig sind sich Forschung und Praxis hingegen darin, dass Führungskräfte respektvoll, wertschätzend und zuhörend agieren sollen. Sie sollen Leistung fordern und ermöglichen, einen unterstützenden Rahmen bieten und die Gesundheit und die Patizipation fördern.
Auf Mitarbeiter:innen eingehen
Wie man dies aber in der Praxis gut umgesetzt und welche Probleme dabei auftreten können, schildern Julia Praschl, MSc, Expert HR Business Partnerin, People & Culture bei BILLA und Cornelia Zelle, MBA, Head of HR Camera Business bei Vexcel Imaging in ihren Insights. Julia Praschl erklärt, wie wichtig es für Führungskräfte ist, selbstreflektiert und offen für Feedback zu sein. Wie gute Führung aussieht, ist von Mitarbeiter:in zu Mitarbeiter:in unterschiedlich. Eine gute Führungskraft hat ein Gespür dafür, was das Team gerade braucht, ist offen für Feedback und kann auch selbst Feedback geben - nicht nur, wenn etwas nicht passt. Denn nicht geschimpft ist eindeutig nicht genug gelobt. Wenn es Führungskräften gelingt, auf ihr Team zuzugehen und eine offene Kommunikation zu pflegen, gibt es auch weniger Fluktuation und weniger Krankenstände. Und: Wenn die Mitarbeitenden das „Warum“ und ihren Einfluss darauf kennen, arbeiten sie motivierter an der Zielerreichung als bei bloßen Zielvorgaben. Sinnstiftung gehört daher zur Stellenbeschreibung von Führungskräften.
Kommunikation, Transparenz und Partizipation
Zum Abschluss stellt Cornelia Zelle noch eine Umfrage bei den Mitarbeiter:innen von Vexcel Imaging und das daraus resultierende Projekt in Zusammenarbeit mit der ÖGK vor. Die Ergebnisse sind eindeutig: Mitarbeiter:innen wollen Kommunikation, Transparenz und Partizipation. Gute Kommunikationsfähigkeit und Offenheit sind Eigenschaften, auf die Führungskräfte nicht verzichten können. Vor allem aber sieht sie Mut als Schlüsselqualifikation. Mut, neue Prozesse und Ideen zuzulassen, Mut, Neues auszuprobieren, aber auch Mut, Schwieriges anzusprechen. Gerade wenn sich Rollen und Prozesse verändern, ist es wichtig, gemeinsame Spielregeln zu finden.
Wir sind alle nur Menschen und wollen unsere Arbeit möglichst gut machen, wertgeschätzt werden und uns sicher und angenommen fühlen – das gilt sowohl für Führungskräfte wie auch für Mitarbeiter:innen. Lassen Sie uns gemeinsam eine Arbeitsumgebung schaffen, in der wir uns wohlfühlen und gerne aktiv sind.
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