Expert:innen erwarten, dass die Nachfrage nach Deutschkursen in den nächsten Monaten nochmals steigen wird. Warum? Vertriebene aus der Ukraine möchten sich in Österreich trotz der schwierigen Situation in der Fremde im gesellschaftlichen Leben zurechtfinden. Insbesondere Kinder und Jugendliche brauchen im schulischen Alltag sprachlichen Mentoring. Für sie ist Deutsch aktuell "foreign". Das ruft DaF/DaZ-Trainer:innen und Lehrende auf den Plan. Wie werde ich eigentlich DaF/DaZ-Lehrer:in und worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen DaF und DaZ?
Das beinhaltet eine DaF/DaZ-Ausbildung
"Mir ist die Unterscheidung erst in unserem ersten Modul „Unterricht als Lehr- und Lernsituation“ richtig bewusst geworden. Im DaZ-Unterricht arbeitet man mit Menschen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, die aber in einem deutschsprachigen Land leben. DaF-Unterricht hingegen bedeutet, dass ich außerhalb Österreichs, Deutschlands oder dem deutschsprachigen Teil der Schweiz Menschen unterrichte, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Das heißt zum Beispiel, wenn ich in London Deutsch unterrichte, dann handelt es sich um DaF-Unterricht. Die Grenzen verschwimmen meiner Meinung nach ein wenig, wenn man etwa Erasmusstudierende in Österreich unterrichtet. Ich finde jedoch beide Bereiche sehr spannend, denke aber, dass der DaZ-Unterricht um einiges fordernder für die Lehrkraft sein könnte", berichtet Dr. Anja Burkert, Teilnehmerin des UNI for LIFE Universitätslehrgangs "Deutsch als Fremd- und Zweitsprache – Grundstudium." Bukerts Lern- und Lehrbiografie ist naturgemäß sprachenorientiert: "Ich bin seit 25 Jahren im Bereich Grammatik und akademisches Englisch in der Sprachausbildung des Instituts für Anglistik an der Universität Graz beschäftigt. Seit zehn Jahren unterrichte ich auch am Treffpunkt Sprachen – Zentrum für Sprache, Plurilingualismus und Fachdidaktik sowie an der Medizinischen Universität in Graz, wo ich Ganztagsseminare für ÄrztInnen zum akademischen Schreiben gebe. An der TU Graz halte ich seit einem Jahr auch Französischkurse."
In ihrer DaF/DaZ-Ausbildung hat Burkert zahlreiche Aspekte des Deutschunterrichts - von der konkreten Unterrichtsplanung über den Umgang mit Mehrsprachigkeit, Deutsch als Bildungs- und Fachsprache sowie kulturreflexives Lernen - praxisnah inhaliert. "Tatsächlich habe ich trotz meiner langjährigen Unterrichtserfahrung bereits einige Dinge, die ich im DaF/Z Lehrgang gelernt habe bzw. die mir wieder in Erinnerung gerufen wurden, in meinem Unterricht umgesetzt", erzählt die Teilnehmerin begeistert. Ihre Empfehlung für alle an einer berufsbegleitenden DaF/DaZ-Ausbildung Interessierten: "Ich kann jedem empfehlen, mit Neugierde und Offenheit an die Weiterbildung heranzugehen. Ich persönlich würde auch dazu raten, diverse Hausarbeiten zeitnah zu erledigen, obwohl sich das in der Realität leider nicht konsequent umsetzen lässt, wenn man berufstätig ist. Etwaige Tiefs, die man eventuell im Laufe des Ausbildungsjahres durchläuft, sollte man durchstehen und sich nicht entmutigen lassen."
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