"Als Jurist:in muss ich wissen, wo im Unternehmen betriebswirtschaftlich der Schuh drückt, um die richtigen rechtlichen Maßnahmen setzen zu können", unterstreicht Dr. Georg Muhri, Vortragender im Universitätskurs Rechnungswesen für Jurist:innen und Teil des Unternehmens "Muhri & Werschitz Partnerschaften für Rechtsanwälte GmbH", gleich eingangs. Mit Themen wie Kurzarbeit, Arbeitsrecht, geänderte Steuersätze, Remote Work, Home Office, Arbeitnehmer:innenschutz u. v. m. hat Corona die Branche vor eine Vielzahl an Herausforderungen gestellt, die Arbeits- und Produktionswelt nachhaltig verändern. "Die Krise erfordert, unser Mindset ständig zu hinterfragen, weil wir mit unseren alten Rezepten derzeit nichts Wesentliches mehr bewegen können", fasst Dr. Peter Hadl, ebenfalls Vortragender im Universitätskurs Rechnungswesen für Jurist:innen und Tax-Partner bei PwC Österreich, den Ist-Stand zusammen. "Viel zu lange wurden im Jus-Umfeld ökonomische Aspekte vernachlässigt. Umso essentieller ist es für angehende und bereits berufstätige JuristInnen zu erkennen, dass es aufgrund der Komplexität der Wirtschaft und damit einhergehenden Vielzahl an rechtlichen Regelungen Interdisziplinarität in Form dieses Universitätskurses für den eigenen beruflichen Erfolg braucht", so Hadl.
Jobaussichten im Unternehmerkontext
Denn rechtliche Regeln gestalten das Wirtschaftsleben und eine erfolgreiche Rechtsberatung basiert darauf, dass man die Anliegen seiner Klient:innen versteht. "Als JuristIn muss ich klar erfassen können, welche betriebswirtschaftlichen Handlungen in der Vergangenheit gesetzt wurden; welche Zahlen erwirtschaftet werden; wie es dem Unternehmen aus wirtschaftlicher Sicht geht. Nur dann kann an einer individuellen rechtlichen Lösung gearbeitet werden, die zu einem zufriedenen Ergebnis für Klient:innen führt", skizziert Muhri. Das Credo der beiden Experten: Wer sich juristisch klug im Unternehmenskontext durchsetzen kann, trägt in Folge auch zum Unternehmenserfolg bei. "Jurist:innen können als interne Partner Großes beitragen und mit dem entsprechenden Know-how die eigenen Jobaussichten wesentlich verbessern", akzentuiert Hadl. Neben Bilanzanalyse, Kostenrechnung, Investition und Finanzierung, Unternehmensbewertung und Insolvenzrecht hält der Universitätskurs Rechnungswesen für Jurist:innen weitere erfolgsversprechende Zusatzskills parat. Muhri: "Beispielsweise das Wissen, wann welche Abgaben im Unternehmen fällig sind; anhand welcher Kennzahlen ich erkenne, ob es einem Unternehmen gut geht und welche wirtschaftlichen und rechtlichen Konsequenzen ich davon ableiten kann, sind Qualifikationen, mit denen etwa Jus-Studierende in ihrem späteren Berufsalltag in jedem Fall hervorstechen."
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